Banner des Weinguts Egon Müller auf weinrotem Hintergrund mit elegantem weißen Schriftzug.

Ein deutsches Star-Weingut

Wenn es um unangefochtene Größen unter den deutschen Winzern geht, steht der Name Egon Müller ganz oben auf der Liste. Sein Weingut, der Scharzhof, zählt seit über einem Jahrhundert zu den Kronjuwelen der weltweiten Weinwelt und ist ein unverzichtbares Aushängeschild für die deutsche Weintradition. Müller-Scharzhof ist das einzige deutsche Mitglied der legendären “Primum Familiae Vini”, einer internationalen Vereinigung von zwölf herausragenden Weingütern. Die Preise für Müller-Weine liegen stets weit über dem Durchschnitt anderer Winzer, doch dies hat seine Ursachen, wie ein Blick auf die Geschichte und Qualität des Weinguts zeigt.

Eine traditionsreiche Geschichte

Die Ursprünge des Guts reichen bis ins späte 18. Jahrhundert zurück, als das Saarland noch zu Frankreich gehörte. Während der revolutionären Umbrüche und der Auflösung kirchlicher Institutionen konnte der Ur-Ur-Urgroßvater des heutigen Besitzers im Jahr 1797 Rebflächen in der Gemeinde Wiltingen erwerben. Diese Flächen waren zuvor im Besitz des Klosters St. Maria und ad Martyres. Seitdem bleibt das Anwesen am Fuße des Scharzhofbergs in Familienbesitz und wird nunmehr von Egon Müller in vierter Generation geleitet. Bereits Egon I., der Sohn des Gründers, verhalf dem Weingut zu internationalem Ruhm. Im Jahr 1900 wurde ein Wein des Scharzhofs mit dem Großen Preis bei der Weltausstellung in Paris ausgezeichnet. Ein weiterer Meilenstein war der Gewinn des Grand Prix auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis mit einem 1900er Scharzhofberger Fuder Nr. 25. Auch sechs Jahre später konnte ein Wein vom Scharzhof auf der Weltausstellung in Brüssel triumphieren.

Eine Tradition, die sich durch die Geschichte des Familienweinguts zieht, ist, dass die erstgeborenen Söhne der Familie den Namen Egon tragen. Egon II. kam Anfang der 1940er-Jahre bei einem tragischen Traktorunfall im Weinberg ums Leben. Seine Witwe führte das Gut jedoch erfolgreich durch die schwierige Zeit des Zweiten Weltkriegs. 1945 übernahm ihr Sohn die Leitung des Familienweinguts und konzentrierte sich konsequent auf die Herstellung hochwertiger Weine. Dank des Erfolgs dieser Strategie konnte er weitere Parzellen am Scharzhofberg erwerben sowie durch die Übernahme eines nahegelegenen Weinguts zusätzliche Lagen in der Wiltinger Kupp und der Braunen Kupp hinzugewinnen. Heute führt Egon IV. die Tradition der Herstellung von Spitzenweinen erfolgreich fort.

Erstklassige Lagen und Anbauflächen

Seit Ende des 18. Jahrhunderts betreibt die Familie Weinbau am Scharzhofberg, einem fast 30 Hektar großen Südhang zwischen den Orten Wiltingen und Oberemmel im Saarland. Dieser Weinberg gilt als einer der besten der Welt für den Anbau von Riesling-Reben. Eine Besonderheit dieses Anbaugebiets an der Saar ist die Existenz von mehr als drei Hektar wurzelechten, über 100 Jahre alten Rebstöcken. Diese zwischen 1890 und 1900 gepflanzten Reben erfordern erheblichen Arbeitsaufwand, liefern jedoch die besten Weine des Familienweinguts, wie zum Beispiel den Versteigerungskabinett Scharzhofberger Kabinett Alte Reben. Neben dem Scharzhofberg bewirtschaftet der Star-Winzer weitere Top-Lagen im Saarland. Unter dem Namen seines Zweitweinguts Le Gallais vertreibt er Weine aus der Lage Wiltinger Braune Kupp. Zudem verwendet das Weingut für seinen Gutswein Schwarzhof Trauben aus hervorragenden Lagen wie Oberemmeler Rosenberg, Saarburger Rausch und Wawener Jesuitengarten.

Eine kleine, aber feine Produktion

Mit einer Anbaufläche von etwa 16 Hektar und einer Jahresproduktion von lediglich rund 80.000 Flaschen zählt das Weingut Scharzhof zu den kleineren in Deutschland. Die seit Jahrzehnten unerreicht hohe Qualität der Weine ist auf die einzigartigen Grau- und Rotschieferverwitterungsböden sowie die langsamen Reifezeiten der Trauben zurückzuführen. Die Familie wählt die Weinlagen seit jeher nicht nach höchstem Ertrag, sondern ausschließlich nach Qualitätskriterien aus. Kein anderes Weingut in Deutschland steht so lange für höchste Qualität und internationales Ansehen wie Egon Müller. Weinliebhaber weltweit begehren seit Jahrzehnten die wenigen Flaschen des Scharzhofs. Die Weine von Müller erreichen Jahr für Jahr Höchstpreise. Das Weingut verkauft nicht direkt ab Hof, und nur eine begrenzte Anzahl von Weinhandlungen hat das Privileg, Müller-Weine zu vertreiben.

Das Erfolgsgeheimnis der Müller-Weine

Das Erfolgsgeheimnis der Rieslinge vom Scharzhof wurde vom Vater des heutigen Winzers treffend formuliert: “Die Qualität des Weins entsteht zu 100 Prozent im Weinberg.” Daher hat die Arbeit im Weinberg höchste Priorität. Die Rebflächen des Familienweinguts werden nach traditionellen Methoden bewirtschaftet. Dies erfordert auch das hohe Durchschnittsalter der Reben, die oft nur einen Ertrag von 30 bis 40 Hektolitern pro Hektar liefern, weniger als die Hälfte der normalen Erträge anderer Spitzenweingüter. Zudem werden die Trauben des Weinguts in mehreren Durchgängen sorgfältig selektiert, um die verschiedenen Prädikatsstufen der Müller-Weine perfekt herauszuarbeiten. Egon Müller ist eines der wenigen Weingüter, die aus einer einzigen Rebsorte (Riesling) verschiedene Prädikatsstufen in verschiedenen Süßegraden herstellen, vom Kabinett über die Auslese bis zum Eiswein.

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